Zur differentialdiagnostischen Abgrenzung gegenüber klinisch ähnlich aussehenden, anderen neurologischen und muskulären Erkrankungen können verschiedene Untersuchungs- und Laborverfahren oft eine grosse Hilfe sein.
Dabei kommen sowohl radiologische (CT, Kernspintomografie), elektro-physiologische (EMG, EEG), sonografische, histologische als auch labormedizinische Untersuchungsverfahren zum Einsatz. Im Rahmen einer Verlaufskontrolle des Post-Polio-Syndroms können muskuläre Überlastungen oft an einer Erhöhung der CK-MM Werte im Serum erkannt werden.
Folgende Punkte können bei der klinischen Anamnese und Untersuchung zur Diagnostik eines PPS hilfreich sein
In der Anamnese wird eine Polio-Erkrankung angegeben.
Nach der akuten Erkrankung trat eine Besserung ein.
Es folgte eine stabile Phase von mindestens 10 Jahren.
Akut oder schleichend treten neue Beschwerden bzw. eine Verschlechterung auf wie:
abnorme Ermüdung und Erschöpfung
neue Muskelschwächen und Muskelatrophien
diffuse Muskel-, Gelenk- und Nervenschmerzen
aussergewöhnliche Kälteintoleranz resp. Wärmeintoleranz bei Sommerhitze
Schluck- und Atemprobleme (nächtliche Schlafapnoe)
Atemprobleme nach einer Vollnarkose, sofern bei Wahl und Dosierung der Narkosemittel die durchgemachte Polio nicht berücksichtigt wurde
Die neurologische Untersuchung ist mit einer vorangegangenen Poliomyelitis vereinbar.
Alle anderen Diagnosen als Erklärung der neuen Beschwerden können hinreichend sicher ausgeschlossen werden.