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Labordiagnostik

Die Labordiagnostik ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Nachweises einer Poliomyelitis-Erkrankung.

Für den direkten Virusnachweis wird heute meistens die reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (rT-PCR) eingesetzt, mit welcher in den Patientenproben (meistens Stuhlproben, aber auch Rachenabstriche oder Rückenmarksflüssigkeit) direkt die Virus-RNA nachgewiesen werden kann.

Mittels Analyse des Virusgenoms ist es auch möglich, über Sequenzvergleiche Infektionswege nachzuvollziehen, den Virustyp zu bestimmen, Wildviren von Impfviren zu unterscheiden oder weitere genetisch veränderten Mutanten zu differenzieren.

Ein indirekter Virusnachweis anhand der Bestimmung von Antikörpern gegen Polio-Viren wird nur noch selten durchgeführt. Der Beweis einer durchgemachten Poliomyelitis durch Labordiagnostik ist bis heute nicht mit hinreichender Sicherheit möglich, da bisher keine labortauglichen Tests existieren, welche die durch Wildviren hervorgerufenen Antikörper von den durch Impfviren hervorgerufenen Antiköpern unterscheiden können. Antikörper-Titer-Bestimmungen sind dazu ebenfalls völlig untauglich.

Die Untersuchung der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) zeigt bei einer begleitenden Encephalitis bzw. Meningitis meist entsprechend typische Befunde.