Wer sollte sich impfen lassen?
Solange eine weltweite Polio-Eradikation nicht erreicht ist, bleibt das Risiko einer Importation eines Falles oder des Virus bestehen. Die Basisimpfung gegen Poliomyelitis wird daher weiterhin ab dem Alter von 2 Monaten empfohlen. Die vollständige Impfung beinhaltet 5 Dosen: 3 Dosen als Primovakzination im Alter von 2, 4 und 6 Monaten und eine Auffrischimpfung zwischen 15-24 Monaten und zwischen 4-7 Jahren. Zusätzliche Auffrischimpfungen gegen Poliomyelitis sind bei Personen mit einem erhöhten Expositionsrisiko notwendig. Dies betrifft Reisende in Polio-infizierte Länder und Personen, die mit Polio-Viren arbeiten. Diese Auffrischimpfung ist erst 10 Jahre nach der letzten Dosis angezeigt.
(Schweizerischer Impfplan, 2015)
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Ihre Hausärztin bzw. Ihren Hausarzt oder eine Fachärztin / einen Facharzt für Reisemedizin.
Kann eine Poliomyelitis-Impfung zu einer Poliomyelitis-Erkrankung führen?
In der Schweiz wird heute die Impfung mit abgetöteten Viren (IPV) empfohlen. Diese kann keine Poliomyelitis-Erkrankung auslösen. Der andere verfügbare Impfstoff, welcher in verschiedenen Ländern momentan aus bestimmten Gründen (u.a. aufgrund der niedrigeren Kosten und einfachere Verabreichung etc.) noch verwendet wird, besteht aus abgeschwächten Viren (Schluckimpfung, OPV). Diese abgeschwächten Viren können sich in sehr seltenen Fällen so verändern, dass sie wieder eine Poliomyelitis auslösen können. In Ländern und Regionen, in welchen keine Infektionen mit wilden Polioviren mehr vorkommen, wird daher auf die Impfung mit abgetöteten Viren umgestellt.
Sollte ich mich als Polio-Betroffene / Polio-Betroffener vor der Reise in exponierte Länder impfen lassen?
Was müssen Betroffene oder Angehörige auf Reisen besonders beachten?
Es gibt keine besonderen Empfehlungen für Polio- und / oder Post-Polio-Betroffene. Bei Unsicherheit über Ihre Reisefähigkeit sprechen Sie am besten vor der Planung einer grösseren Reise oder einem längeren Auslandaufenthalt mit Ihrer behandelnden Ärztin / Ihrem behandelnden Arzt. Klären Sie auch vorgängig mit allfälligen Begleitpersonen ab, ob sie die von Ihnen erwarteten Aufgaben im Ausland über längere Zeit erfüllen können.